So können Drohnen vom Himmel genommen werden
Berlins Flughäfen London modernisieren sich: Heathrow und Gatwick investieren Millionen in Drohnenverteidigungstechnologie, nachdem Gatwicks Flugbetrieb kurz vor Weihnachten massiv von Drohnen betroffen war.
Um ähnliche Vorfälle in Zukunft auszuschließen, verlassen sich Flughafenmanager auf Technologien, die auch von den britischen Streitkräften eingesetzt werden: Störsender verhindern die Kommunikation zwischen der Drohne und ihrem Piloten am Boden und zwingen das Flugobjekt daher, Fragen zu stellen.
Die Betreiber haben das tatsächlich auf den Londoner Flughäfen verwendete System offen gelassen. Ein Kandidat wäre das Verteidigungssystem des israelischen Herstellers Rafael, das sich unter anderem beim Einsatz britischer und amerikanischer Streitkräfte in Syrien und im Irak bewährt hat. Sein Hightech-Radar erkennt die Annäherung von Drohnen aus einer Entfernung von mehreren Kilometern.
Wenn das Flugobjekt als Bedrohung eingestuft wird, überlasten die Interferenzsignale das Kommunikationssystem der Drohne. Die Verbindung zum Drohnen-Navigator wird unterbrochen, das Flugobjekt stürzt ab oder muss notlanden. Auf Wunsch kann die Verteidigungswaffe auch mit einem Lasersystem für direktes Drohnenfeuer ausgestattet werden.
Die Luftfahrtgruppe Airbus hat außerdem ein System entwickelt, um Drohnen von eingeschränktem Luftraum fernzuhalten. Es stört nicht nur die Elektronik der Drohne, sondern kann auch den Piloten lokalisieren. Das Beispiel in Gatwick zeigt, wie problematisch es sein kann, die Ursache eines Drohnenvorfalls zu finden, bei dem die Polizei immer nach den Verladern des Miniflugzeugs sucht.
Andere Verteidigungssysteme greifen die GPS-Navigation von Drohnen an. Mit speziellen Störsendern, sogenannten GPS Störsender, kann die Verbindung des Flugobjekts mit den Satelliten des globalen Positionierungssystems unterbrochen werden. Das sogenannte GPS-Spoofing ist komplexer, bei dem die Drohne angeblich ein schlechtes GPS-Signal hat, das sie vom Kurs ablenken soll.
Laserkanone und Sicherheitsnetz
Systeme, die direkt auf Drohnen feuern, eignen sich weniger zum Schutz ziviler Anlagen. Laserkanonen wie das von der amerikanischen Fluggesellschaft Boeing entwickelte Compact Laser Weapons System eignen sich besser für den militärischen Einsatz. Das Laserwaffensystem, das 2014 erstmals auf einem amerikanischen Kriegsschiff installiert wurde, basiert ebenfalls auf Lasertechnologie: Der energiereiche Lichtstrahl kann Drohnen in einer Entfernung von etwa 15 Kilometern noch zerstören.
Das Skywall-System der britischen Firma Openworks Engineering sieht aus wie eine Mischung aus Luftgewehr und Panzerfaust. Das schultergestützte Verteidigungssystem löst ein Sicherheitsnetz aus, das sich um eine sich nähernde Drohne wickelt und zum Absturz bringt. Die Reichweite des durch atmosphärischen Druck abgefeuerten Netzwerkprojektils ist jedoch eher kurz.
Die Drohnenjagd mit Drohnen scheint vielversprechender: Forscher der Michigan Technological University haben beispielsweise eine Jagddrohne entwickelt, die ein Netz in die Luft schießt, in dem ein unerwünschter Eindringling gefangen wird. Um einen unkontrollierten Sturz zu vermeiden, bleibt das erfasste Objekt über eine Leitung mit dem Empfänger verbunden und kann zum Entfernen aus dem Gefahrenbereich verwendet werden.
Ein Verteidigungssystem, das unter anderem in den Niederlanden getestet wurde, funktioniert völlig ohne Technologie: Dort fallen speziell ausgebildete Greifvögel auf Drohnen und bringen sie zum Absturz.
Auf Flughäfen hätte der Einsatz von Tieren sogar eine nützliche Seite: Ihr Aussehen hält die Vogelschwärme von Piloten so gefürchtet. Auf Flughäfen, auf denen Falkner speziell Greifvögel fliegen lassen, ist die Zahl der gefiederten Tiere, die Schwärme bilden, um 90% gesunken.
Störsender Blog